50 Klassiker: Pizza Margherita

Manchmal braucht es für die Entscheidung welchen Klassiker man kochen wird nicht lang, speziell wenn der Lütte mit einem gemeinsam im Kochbuch blättert. Es gab kein Vorbeikommen an Seite 115 und einem für Kinder magischen Bild. Es sollte Pizza geben. Die Liebste las im Rezept von Trockenhefe und entschied Ihren eigenen Teig zu machen. Der Autor war raus. Ich auch.

Die Geschichte zur Pizza in den italienischen Landesfarben ist rasch erzählt: 1889 wurde königlicher Besuch in Neapel erwartet. Raffaele Espositio, der ansässige Pizzabäcker, stellte der Königin drei Pizzen zur Auswahl. Sie liebte die mit Tomaten, Basilikum und Mozzarella. Königin Margherita wurde prompt zur Namensgeberin. Die Nachricht verbreitete sich schnell in ganz Süditalien und die Auswanderer in die neue Welt nahmen die Pizza mit in selbige. 1905 eröffnete in New York das Lombardi als erste lizensierte Pizzeria. Der Rest ist Geschichte. Der Siegeszug der Pizza war nicht aufzuhalten. Zum Glück.

50 Klassiker Pizza Margherita vorher

Pizza Margherita vor dem Backen.

Das Rezept für 4 Personen, wenn man noch einen Saison-Salat dazu macht: 400 gr Mehl (00), 100 gr Hartweizengries, 1/2 EL Salz, 1 Päckchen frische Hefe, 1/2 EL Zucker, 300 ml lauwarmes Wasser. Für den Belag braucht man 450 gr Tomaten, Salz, 100 gr Parmesan, 200 gr Mozzarella, 1 Handvoll Basilikumblätter, schwarzer Pfeffer, Olivenöl.

Jüterborger Büffelmozzarella

Büffellmozzarella aus Jüterbog.

Die Hefe und der Zucker werden in einer Schüssel in Wasser aufgelöst. Aus Mehl, Gries und Salz wird ein Haufen auf einer Arbeitsfläche geformt. Man drückt mit der Faust eine Mulde in die Mitte und gibt das Wasser da hinein. Langsam wir das Mehl eingearbeitet. Dann beginnt die Arbeit: Kneten, ziehen, Gluten aufbrechen. Wegen des Gluten muss man sich Zeit nehmen und den Teig mindestens 15 Minuten zu einem elastischen Ding formen.

Der Teig darf dann in einer Schüssel, die man mit Olivenöl ausglänzt, eine Stunde gehen. Das darf auch ruhig länger sein. Ums einfach zu machen. Wer Abends Pizza will, macht nachmittags Teig.

Zu Hause Pizza zu machen funktioniert nur dann, wenn man einen simplen Pizzastein hat. Ich habe meinen vor einiger Zeit hier bestellt und das waren hervorragend investierte 30 Euro. Den legt man 20 Minuten bei 250 Grad in den Ofen und der Boden wird so knusprig wie in der Lieblingspizzeria. Im Übrigen habe ich schon die wildesten Ideen für Steinersatz gehört. Das blödsinnigste war das Umdrehen des Blechs im Ofen… . Kauft euch so einen Stein, wenn ihr Pizza essen wollt. Das lohnt sich. (Die Idee mit dem Blech steht auch hier im Buch. Ich schrieb dem Autor bereits eine Email, ob er das ernst meint.)

Die Tomaten zerkleinert man grob, kocht diese kurz mit einer guten Prise Salz auf, gibt ein wenig Olivenöl dazu und streicht, wenn es ordentlich zerfallen ist, alles zusammen durch ein Sieb um Haut und Kerne zu entfernen.

Den Stein im Ofen, nimmt man sich ca. ein Drittel des Teigs, rollt ihn auf einer gut gemehlten Fläche aus und zieht ihn noch vorsichtig in Form. Parmesan drauf verteilen, ein bisschen was von der Tomatensoße, ein paar Blätter Basilikum und große Brocken Büffelmozzarella folgen. Die erste Ladung geht in den Ofen. Das geht nur mit einer Pizzaschaufel (kommt bei Bestelung des Steins i.d.R. mit). Je nach Teigmenge und Steingröße wird dies bis zu 3x wiederholt.

50 Klassiker Pizza Margherita nachher

Pizza Margherita nach dem Backen.

Getränkebegleitung. Ganz ehrlich, ich glaube es gibt kaum etwas was ich zu Pizza nicht trinken würde. Im Sommer einen gut gekühlten Vermentino, Limonade oder ein kühles Pils. In den Wintermonaten eher eine kräftigen Rotwein.

Vereto Salice Salentino 2009

Wir hatten heute Abend einen Salice Salentino Rosso DOP Vereto aus dem Süden Apuliens. Der duftet herrlich nach Pflaume, Wald und Cassis. 100% Negroamaro aus dem großen Holzfass. Das schmeckt man deutlich. Ebenso Nelken. Der begleitet die Pizza  genau so gut, wie ein Wildschweinragout auf dem Pastateller. Ein paar Weine vom Weingut Vallone, bekommt man aktuell hier.

Ich schreibe in 2014 vermutlich jede Woche ein Rezept auf, welches ich aus dem Kochbuch “Wie die Helene zur Birne” kam. Die ganze Reihe findet sich hier: 50 Klassiker auf Einfach Lecker Essen.

Update: Freund Stevan hat zum Geburtstag der Pizza bei Radio Bremen ein paar Worte gesagt.

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