Bier in Deutschtown: Die Penn Brewery in Pittsburgh

Die Pennsylvania Brewing Company liegt im Norden Pittsburghs gegenüber der Geburtsstätte des bekanntesten Ketchups der Welt. Im Gegensatz zu den Heinz-Fabrikgebäuden in denen inwzischen vorwiegend Luxusapartments untergebracht sind, wird seit Mitte der 80er Jahre in den rot leuchtenden Backsteinhäusern der Penn Brewery wieder Bier hergestellt.

Es gab seit der Gründung zweier deutscher Einwanderer-Familien im deutschen Revolutionsjahr 1848 zwei Braupausen. Während der Prohibition und in den 50-70er Jahren. Seit 1986 wird wieder gebraut und seit einigen Jahren haben die Braumeister Andy, Nick und Rick das Zepter in der Hand. Nick hat mir vor einigen Stunden eine kleine Tour gegeben und mich in das Brauhaus und die Produktion blicken lassen.

Danke für die Tour, Nick.

Im angeschlossenen Restaurant sind rund zehn Biere dauerhaft auf der Karte, dazu kommen saisonale Biere wie Maibock, Märzen und Oktoberfestbier. Das Lieblingsbier aller Brauer ist hier das St. Nikolaus Bock. Ein dunkles Bockbier mit 6,5 Vol.-% Alkohol. Mir lag das Indian Pale Ale, das kupferfarben im Glas leuchtet und kräftige Malzaromen mit ein paar angenehmen Säurespitzen verbindet.

Die Weizenkartons werden vorbereitet.

Die Brauerei hat eindeutig deutsche Wurzeln: Die Schalttafeln in der Produktionshalle sind deutsch beschriftet, man bezieht bis heute Hopfen auch aus der Hallertau in Bayern und Corey, einer der jetzigen Geschäftsführer deutet stolz auf die schwarz-weiß Bilder an der Wand, welche die Familien Eberhardt und Ober zeigen, ohne die es die Brauerei nicht geben würde.

Im 19. Jahrhundert gab es rund 50 Brauereien allein in Pittsburgh, was vor allem auf die polnischen und deutschen Einwanderer zurückzuführen ist. Heute sind es keine zehn mehr. Die Penn Brewery ist eine der letzten und wird ganz sicher bleiben, denn die Zutaten stimmen: Es wird mit viel Hinabe gearbeitet und man macht sich erst Gedanken um die Qualität, dann um die Expansion.

Grafik: Penn Brewery
Derzeit werden knapp 600 Kisten Bier pro Tag abgefüllt, was reicht um Bars und Restaurants in 12 US-Bundesstaaten zu beliefern. Die Produktionsoll auf keinen Fall aus Deutschtown – so wir die Northside von Pittsburgh genannt – ausgelagert werden; das wäre einfach nicht richtig. So einfach ist das.

Die PennBrewery ist auf Twitter und Facebook und wenn Ihr in der Gegend seit, dann lasst euch eine Tour geben und trinkt mit den Braumeistern. Die schmecken Aromen in Bier, die ich nie herausgefunden hätte. Cheers!

Danke auch an Sascha für den Tipp hier vorbeizuschauen.

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